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Warum ist heutzutage Yoga wichtiger denn je?
Hintergründe des Yoga

Die Lehre des Yoga - über Jahrtausende mündlich überliefert - ist mehr als 5.000 Jahre alt und in Indien beheimatet. Die bisher älteste Ausgrabung einer Steinskulptur in Indien, die eine Person in einer Yogastellung nachbildet, wird auf das Jahr 3.000 v. Chr. datiert und lässt den Schluss zu, dass die Yogalehre in Indien selbst seine Wurzeln hat und nicht durch Einwanderer nach Indien gebracht worden ist.

Die wichtigste schriftliche Yogaquelle, über die wir heute verfügen ist das Yoga-Sutra des großen Philosophen Patanjali - und etwa  2.000 Jahre alt. Diese knapp gehaltenen Yoga-Verse beschreiben einen 8-stufigen Yogaweg - bestehend aus ethischen Regeln und den Anforderungen, die an die Körper- , Atem- und Meditationstechniken  des Yoga geknüpft sind. Auf der Grundlage dieser Ur-Quelle sind dann in den folgenden Jahrhunderten die zahlreichen Bücher mit den unzähligen Übungen entstanden. 

Dieser Yoga-Boom, den wir heute in der westlichen Welt erleben, resultiert nicht nur aus dem Fitness-Bedürfnis der Menschen, sondern aus ihrer bewussten oder unbewussten Suche nach dem Lebenssinn und  resultiert aus dem Bedürfnis, Leid zu vermeiden und glücklicher zu leben.

Wir leben in einer Zeit, in der es vielen Menschen möglich ist, Dinge zu verwirklichen, die sie mit Glück verbinden. Und viele Menschen machen die Erfahrung, dass diese äußeren Dinge, wie Macht, Geld und Ruhm allein nicht ausreichen, um  glücklicher zu leben. 

In dieser religionsneutralen Urquelle - in diesen einzigartigen Versen des Patanjali - ist das Ziel und der Weg des Yoga beschrieben.  Das Yoga-Sutra geht der Frage nach, wie die in uns verborgenen Fähigkeiten und Anlagen positiv genutzt werden können und weist Wege auf, wie der Mensch schrittweise zu einer persönlichen Wandlung gelangen kann.
Im Mittelpunkt steht die Betrachtung des Geistes einschließlich der Betrachtung der Gedanken und Gefühle.
Es wird analysiert, wie der Geist funktioniert und Einfluss auf unser tägliches Leben nimmt.
Welche Strukturen beeinflussen uns in unseren Handlungen? Wie entsteht Leid und welche Möglichkeiten eröffnen sich uns, um von Leid und Enge zu einem erfüllten und glücklichen Leben zu gelangen?
Wie können wir eine vertiefte Wahrnehmung erhalten von der Realität, in der wir uns befinden?

Das Yoga-Sutra zeigt einen gangbaren Weg auf, der es uns ermöglicht, mit Hilfe von Körper-, Atem- und Meditationstechniken positive Veränderungen zu bewirken. So kann in unserem Leben mehr Klarheit im Geist, mehr Gesundheit, Harmonie und Wohlbefinden entstehen. 

Das Ziel des Yoga kann man auch beschreiben mit vollständiger Gesundheit. Diesbezüglich kommt die Definition der Weltgesundheitsorganisation dem Ziel des Yoga sehr nahe. Die WHO definiert nämlich Gesundheit mit einem Zustand des völligen körperlichen, geistigen uns sozialen Wohlbefindens - und nicht nur mit der Abwesenheit von Krankheit.

Um sich rundherum wohl zu fühlen bedarf es also nicht nur der körperlichen Aktivität, sondern auch der Beachtung und Beeinflussung der psychischen und geistigen Zusammenhänge. 

So sollte man bereit sein, genau hinzusehen, wenn es um die eigene Gefühle und Gedanken geht. Zu sich selber stehen - authentisch sein. Dann aber nicht verharren - sondern bereit sein, etwas zu verändern.
Dies bedarf der Achtsamkeit und bedarf des Mutes, wenn es darum geht, geteerte Wege in Form langjähriger Denk- und Verhaltensmuster zu verlassen, um sich auf das Neuland der Veränderungen einzulassen.    
Eine Veränderung auch in dem Sinne, nicht an der Vergangenheit festzuhalten, sondern zu er erkennen, dass jeder neue Augenblick, den wir erleben dürfen, dazu da ist, neu zu beginnen - ganz gleich, was in der Vergangenheit geschehen ist.

In diesem Sinne kann man auch den Vers des Yoga-Philosophen Patanjali verstehen, der lautet:
YOGA CITTA VRITTI NIRODAH - übersetzt:
YOGA bedeutet, die Bewegungen des Geistes zu beruhigen. 

In der Meditationspraxis des Yoga geht es in erster Linie nicht darum, eine großartige übersinnliche Erfahrung zu machen - sondern es geht darum, den Zustand unseres Geistes zu erkennen - zu erkennen, dass wir unbewusst in einem zwanghaften Denken sind, das uns regelrecht krank machen kann. Gerade in den letzten Jahrzehnten ist die Welt für uns kleiner geworden. Täglich stürmt eine Vielzahl von Informationen auf uns ein, die verarbeitet werden muss. 

Aber auch in unserer eigenen kleineren Welt gibt es Gedanken, die sich negativ auf uns auswirken. 

Jeder Gedanke hat eine Auswirkung - nicht nur auf unser Gefühl, sondern auch auf unseren Körper. Wenn wir an eine Enttäuschung denken und an diesem Gedanken festhalten,  dann verspüren wir möglicherweise nach einer gewissen Weile Wut, Eifersucht, Zorn oder sogar Hass.
Diese Gefühle verändern nicht nur unseren Gemütszustand,  sondern auch die Energieströme in unserem Körper - und zwar derart, dass wir uns kraftlos fühlen - manchmal wie gelähmt.

Ich erinnere diesbezüglich auch an Aussagen aus dem Volksmund - wie z.B. "es schlägt mir auf den Magen" - "es nimmt mir die Luft weg" - "es geht mir an die Nieren" - "mir drückt es das Herz" ab usw. usw.

Yoga ist also kein Weg, der sich auf die Ertüchtigung des Körpers beschränkt, sondern Yoga ist ein Weg, der den Menschen in seiner Ganzheit - in Körper, Geist und Seele anspricht und heilt.
  
Dabei ist Yoga an keine Religion gebunden bzw. nach keiner Religion ausgerichtet und ermöglicht so jedem Menschen Yoga zu praktizieren, ganz gleich in welcher Kultur oder Religion er beheimat ist.

Viele Menschen - auch gläubige Christen - berichten sogar, dass sie durch die Yoga-Praxis den mystischen Wurzeln ihrer eigenen Religion oder Weltanschauung näher gekommen sind.

Einige Menschen haben auch ein falsches Verständnis von der Yoga-Praxis selbst. Die einen meinen, man würde die ganze Zeit nur liegen und entspannen. Andere meinen wiederum glauben, man müsste auf dem Kopf stehen und den Körper artistisch verrenken. 

Die Yoga-Praxis besteht aus einer ausgewogenen Mischung von Anspannung und Entspannung. Der Körper wird beim Üben erwärmt und vielseitig bewegt, ohne ihn in Bezug auf Anstrengung und Beweglichkeit  zu überfordern.

Seit ca.  80 Jahren wird in Deutschland YOGA unterrichtet. Mittlerweile beschreiten etwa 3,5 Millionen Menschen in unserem Land diesen ganzheitlichen Übungsweg.

Yoga führt uns zur Beschäftigung unserer eigenen Person - mit unserem äußeren und inneren Sein.
Es gibt verschiedene Traditionen und Yoga-Methoden, wenn es darum geht, den allen zugrundeliegenden Grundlagentext - die Yoga-Verse des Patanjali - mit Leben zu erfüllen.

Aber eines haben all diese Richtungen gemeinsam: sie habe alle eine tiefgreifende Veränderung des persönlichen Lebens zum Ziel:

Eine Veränderung, die den Menschen zu mehr Zufriedenheit und Glück verhilft. Denn eines haben alle Menschen auf dieser Welt ausnahmslos gemeinsam. Wir alle möchten glücklich sein und möchten Leid vermeiden.

Yoga hilft uns die Ursachen des Leides zu erkennen - z.B. in Form unserer negativen Gedanken - und hilft uns, das damit verbundene Leid aufzulösen, indem wir bereits sind, z.B. loslassen von einem leidvollen Gedanken.

Das Problem besteht darin, dass wir nicht erkennen, dass unser Denkvermögen nur ein kleiner Teil einer riesigen Intelligenz in uns ist. Und anstatt zu erkennen, dass diese Gedanken und Gefühle von uns keinerlei eigene Existenz haben und nur im Zusammenwirken verschiedener Bedingungen entstehen - identifizieren wir uns mit diesen Gedanken und Gefühlen.

Wenn wir im Leben eine hohe berufliche Position erreicht haben - vielleicht sind wir Präsident - und immer wieder sprechen uns die Menschen mit Präsident an, dann glauben wir eines Tages, Präsident zu sein.
Wenn wir dann eines Tages diesen Posten verlieren und vor lauter Kummer unter der Brücke stehen - mit einer Flasche Wodka in der Hand - dann sagen die Leute: sieh doch ein Penner. Und dann glauben wir, wir seien ein Penner.
Dabei sind wir doch  - ganz gleich ob Präsident oder Penner - immer nur Mensch gewesen.

Wir identifizieren uns sogar beim Spiel: z.B. wenn wir "Mensch ärgere dich nicht" spielen. Dann rufen wir dem anderen ärgerlich zu: Du hast mich rausgeschmissen - dabei hat er doch nur unser Hütchen rausgeschmissen.

Dies sind Beispiele dafür, dass nicht nur ein überfüllter Terminkalender negativer Stress bedeuten kann, sondern auch, wenn wir uns identifizieren mit unseren Gedanken und Gefühlen.
Dabei geht nicht nur um die negativen Gedanken, sondern um das zwanghafte Denken allgemein.
Da sich der überwiegende Teil unserer Gedanken auf Situationen richtet, die in der Vergangenheit oder in der Zukunft liegen, rauben wir uns damit das Glück der Gegenwart.
So gehen wir vielleicht achtlos an einer wunderschönen Blume vorbei und unsere Gedanken sind in das Gestern oder in das Morgen gerichtet - anstatt wir uns an dieser Blume oder an diesem Vogel erfreuen. Lebensfreude bedeutet: sich am Leben zu erfreuen - dem Leben achtsam zu begegnen, also auch in Form dieser Blume oder dieses Vogels.

Indem wir uns auf den gegenwärtigen Augenblick einlassen, bekommen wir Abstand zu unseren Gedanken, die in die Vergangenheit oder in die Zukunft gerichtet sind - bekommen wir Abstand zu dem, was wir unser ICH nennen - zu unseren Wünschen und Vorstellungen.

So hilft uns Yoga, Abstand zu uns selbst zu bekommen und damit negativen Stress abzubauen.

Die Yogapraxis baut unguten Stress ab und kräftigt den Körper und seine Organe. Die Körper-, Atem- und Meditationsübungen wirken sich positiv auf die Regeneration der Zellen aus und bremsen Alterungsprozesse.

 

Hier die spannendsten Erkenntnisse internationaler Forscher:

Kanadische Forscher testeten den Effekt von Yoga bei Krebspatienten - mit dem Resultat: Die Zahl der Killerzellen im Blut stieg an, die Kranken schliefen besser und fühlten sich wohler.

Auch bei Gesunden stimuliert Yoga die Abwehr und senkt die Zahl der Infekte. Das wiederum entlastet den Organismus und verjüngt ihn.

US-Wissenschaftler konnten jetzt in einer Pilotstudie nachweisen: Yoga erhöht die morgendliche Cortison-Ausschüttung. Und die sorgt dafür, dass wir auch in Belastungssituationen über genügend Energie verfügen und uns jünger und belastbarer fühlen.

Yoga stärkt Muskeln - auch den Herzmuskel - und Bindegewebe, aktiviert die Durchblutung und regt den Hautstoffwechsel an. Je besser die Haut mit Nährstoffen versorgt wird, desto geringer ist die Faltenbildung.

Gehirnforscher des Kennedy-Instituts Kopenhagen konnten per bildgebendem Verfahren zeigen: Während den Atem- und Meditationsübungen sind Menschen, die Yoga ausüben, in einem tief entspannten Zustand.

Stresshormone werden abgebaut und das Gehirn kann sich erholen.

YOGA sorgt laut einer kalifornischen Studie für eine bewegliche und stabile Wirbelsäule. Die umliegende stützende Muskulatur wird gestärkt und beweglich, die Bandscheiben werden entlastet, Gelenkprobleme gelindert und oft sogar dauerhaft beseitigt.

Die Wissenschaftlicher sind bei ihren Yoga-Studien zu dem Ergebnis gekommen: Yoga ist ein wunderbares und enorm wirkendes Anti-Aging-Programm und diese Verjüngungsmittel sind heutzutage messbar:

  • Die Rücken- und Nackenmuskulatur wird im Schnitt um fünf Jahre verjüngt.

 

  • Die Haut sieht sogar um bis zu zehn Jahre jünger aus und das Herz-Kreislaufsystem bekommt selbst bei 50jährigen wieder die Leistungskraft von Mittdreißigern.

 

Wir sollten beachten, dass tatsächlich gerade einmal 30 % unserer Lebensspanne genetisch vorgegeben ist. Die restlichen 70 % können wir selbst beeinflussen - sie hängen von unserer Lebensweise und den Umwelteinflüssen ab. Denn: Jede Zelle im menschlichen Körper kann sich durch Teilung 50 - 150mal erneuern.

Beachten wir auch den negativen Stress, den wir uns täglich zumuten - auch durch Gedanken des Bedauerns, der Angst und der Wut.

Wissenschaftler stellten fest, dass dieser negative Stress bestimmte aggressive Sauerstoffmoleküle freisetzt, welche die Erbsubstanz angreifen und schädigen. Und das wiederum führt zu einer beschleunigten Zellalterung. Die wirksamste Strategie zum Stress-Abbau ist laut US-Studie YOGA.

Viele Wissenschaftler sind sich mittlerweile einig: YOGA ist Medizin, die gezielt Heilprozesse fördert.

Diese enormen Auswirkungen sind der ganzheitlichen Sicht des Yoga zu verdanken.
Yoga spricht den Menschen immer an in seinem Körper, in seinem Geist und in seinem Gemüt.

Und daher ist Yoga ein einzigartiges Mittel für die Gesundheit des Menschen zu sorgen - auch im Sinne der Weltgesundheitsorganisation, die Gesundheit definiert mit dem Zustand des völligen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur mit der Abwesenheit von Krankheit.

Dies bedeutet aber immer eine Veränderung. Yoga bedeutet immer eine Veränderung. Yoga hilft uns, uns besser kennenzulernen. Yoga hilft uns festzustellen, was unser Körper braucht, um gesund zu sein. Yoga hilft uns festzustellen, was unser Geist braucht, um gesund zu sein.

Thomas Mann sagte: Kein Mensch, der sich selbst kennenlernt, bleibt so, wie er vorher gewesen ist.

Aber niemand braucht Angst zu haben, sich selbst kennenzulernen - niemand braucht Angst zu haben, von einer alten  Gefangenschaft in eine neue Gefangenschaft in Form des Yoga zu kommen. 

Yoga bedeutet Freiheit und diesbezüglich gibt es keine Bedingungen, wenn man mit Yoga beginnen möchte.

Yoga holt jeden dort ab, wo er gerade steht - mit all seinen Beweggründen und seinen eigenen Interessen, die alle ihre Gültigkeit haben.

Und nicht alle Techniken müssen von jedem angewendet werden, um die Früchte genießen zu können.

Jeder fährt eine andere Ernte ein - aber für alle ist etwas dabei. 

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